Fotoworkshop mit Eva Berten @ Kunsthalle Düsseldorf

Email Newsletter lesen kann nützlich sein

Durch Zufall habe ich im Email Newsletter der Kunsthalle Düsseldorf gelesen, dass Fotoworkshops mit der Fotografin Eva Berten angeboten werden. Der Workshop wurde zwar als Grundlagenkurs angeboten, aber mein Gefühl war, dass ich dort neuen Input gewinnen könnte. Also mal raus aus der eigenen Blase und neu Inspirationen und neue Menschen kennenlernen.

An einem Samstag Vormittag traf sich dann also eine kleine Gruppe von acht Teilnehmern und der Dozentin. Es gab einen kleinen Crashkurs in Sachen fotografischer Technik, da aber eigentlich alle die Basics kannten, ging es dann weiter zum Thema Bildgestaltung. Goldener Schnitt, Symmetrie, Farbe, usw. Die Dozentin legte uns einen Stapel ihrer Fotos auf den Tisch und wir mussten diese nach Gestaltungsmerkmalen sortieren. Gar nicht so einfach, wie es im ersten Augenblick klingt. So manches Bild passt in mehrere Kategorien.

Danach haben wir uns die fotografischen Werke von Carina Brandes angeschaut. Sie stellte im Rahmen der Ausstellung „Es liebt Dich und Deine Körperlichkeit ein Verwirrter“ eine Reihe ihrer Werke aus. Im Anschluss haben wir die Fotografien und Bilder diskutiert und auch hier wieder versucht, das jeweilige Gestaltungsmittel zu identifizieren. Mir viel dabei auf, das Carina Brandes viel mit Doppel- und Mehrfachbelichtungen gearbeitet hat.

Nach so viel Theorie ging es dann an die eigene Praxis. Jeder sollte sagen, worin er sich versuchen möchte. Und nach dem mich die Doppel- und Mehrfachbelichtungen fasziniert haben, war klar: Das probiere ich jetzt auch mal aus. Also ab in die die Tiefen des Einstellungsmenüs der Nikon D600 und Mehrfachbelichtungen (für mich erstmal „nur“ Doppelbelichtungen) eingestellt. Dabei viel mir direkt auf, dass man wählen konnte, ob die Belichtung angepasst werden sollte, oder nicht. Zum (analogen) Hintergrund: Wenn man zwei Aufnahmen mit der korrekten Belichtungseinstellung auf das selbe Stück Film macht, so wird der Film überbelichtet. Es kommt ja dann die doppelte Menge Licht drauf. Also halbiert man bei einer Doppelbelichtung in der Regel die Belichtungszeit. Genau das kann auch die digitale Kamera berücksichtigen.

Der 28.01. war ein grauer Samstag mit eiskaltem Wind. Es ging jetzt also raus in die Umgebung des Grabbeplatzes. Auf Motivsuche. Der Vorteil der Digitalkamera: Man sieht sofort das Ergebnis. Feststellung für mich: Einfach drauflos und zwei Aufnahmen auf das selbe Bild: Kann man machen, wird aber nicht so richtig. Also erst überlegen, was man kombinieren will und dann beide Fotos machen. Nach dem wir irgendwann komplett durchgefroren waren, wählte jeder ein paar Bilder aus und zeigte sie den anderen.

Bilder

Kunsthalle
Überlagerung
And we dance
Traumwelten

Fazit

Der Workshop war für mich ein Volltreffer. Neue Themen und Inspirationen und Austausch mit anderen Fotobegeisterten. Ein Gang durch die Ausstellungsräume, in denen auch andere Künstler ihre Werke zum Thema Es liebt Dich und Deine Körperlichkeit ein Verwirrter zeigten, rundete den Tag ab. Übrigens: Eine tolle und lohnende Ausstellung. Die Kunsthalle ist wieder in meinem kulturellen Fokus!

Schlussbemerkung

So im Nachgang könnte man jetzt auch sagen: Bilder überlagern kann man ja auch in Affinity Photo, Photoshop und Kollegen machen. Aber ich glaube, es ist nochmal etwas anderes, wenn man sich vor Ort überlegt, was man wie kombiniert.

Die Bildkontrolle der Digitalkameras erleichtert die Überprüfung der Ergebnisse natürlich ungemein. Ich kann mich erinnern, zu Filmzeiten einige Experimente mit Doppelbelichtungen gemacht zu haben. Die Ergebnisse hatten mich aber nicht so recht überzeugt.